UNO-Prüfung Justiz reagierte nicht auf Morddrohungen
Dem UNO-Hauptquartier in New York liegen drei Fälle von ermordeten Frauen vor, bei denen die österreichische Justiz versagt hat.
Wie die Stadtzeitung Falter in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, hat eine 43-jährige Mutter monatelang vor ihrem Ehemann Schutz bei der Polizei gesucht. Der gebürtige Türke drohte immer wieder, sie umzubringen. Schließlich wurde er aus der Wohnung verwiesen, aber nicht verhaftet. Weitere Morddrohungen folgten. Es wurde aber kein Haftbefehl ausgestellt.
Zwei Wochen vor einem Verhör-Termin tötete der Mann seine Frau mit zehn Messerstichen. Der UNO liegen zwei weitere Fälle ähnlicher Art vor. Eine andere Frau wurde ständig von ihrem Ehemann misshandelt. Bei ihrem letzten Besuch in einer Frauenberatungsstelle verabschiedete sie sich mit den Worten: „Ich weiß nicht, ob ich nächste Woche noch lebe“. Kurz darauf erschoss der Mann die Frau vor den Augen ihrer zwei kleinen Töchter.
Der Wiener Rechtshilfeverein „Frauen Rechtsschutz“ hat diese Fälle an das UNO-Komitee zur „Beseitigung jeglicher Diskriminierung der Frau“ weitergeleitet. Die UNO kann den Fall prüfen, weil sich Österreich völkerrechtlich dazu verpflichtet hat, die Rechte der Frauen zu garantieren, so der Falter. (pag)